planvoll controllingberatung
Newsletter März 2010


Rating und Controlling als Instrument der Unternehmensentwicklung

stempelWirtschaftsexperten gehen davon aus, dass Kapitalmangel in den nächsten zwei Jahren ein bedeutendes Thema bei Banken und Kreditnehmern sein wird. Einerseits sind die Banken selbst mit einem steigenden Abschreibungsbedarf wegen zunehmender Insolvenzzahlen konfrontiert. Andererseits haben viele Unternehmen das Krisenjahr zwar bewältigt, können jedoch für 2009 nur schlechte Jahresergebnisse und Bilanzen vorlegen.

Trotzdem können Banken ihre Rating-Grundsätze nicht aufgeben. Vielmehr sind sie mehr denn je gefordert, die Bonität ihrer Kreditnehmer zu prüfen. Sie verfügen inzwischen über hinreichende Erfahrungen mit den Ratingkriterien und –verfahren, die in den vergangenen Jahren seit Inkrafttreten der neuen Eigenkapitalrichtlinien für Banken („Basel II“) zur Bonitätsprüfung entwickelt und angewendet wurden.

Viele Unternehmen müssen sich nun darauf einstellen, schlechtere Ratings zu bekommen. Das ist gleichermaßen eine große Herausforderung und Chance für Unternehmen! Wer sich jetzt mit den Schwachstellen und „Baustellen“ im eigenen Unternehmen im positiven Sinn und konstruktiv auseinander setzt, ergreift die Chance, sein Unternehmen mittel- und langfristig besser aufzustellen und auf die Zukunft auszurichten.

Die einzelnen Bereiche, die von Kreditgebern im Rahmen eines Ratings beurteilt werden, können dabei als „To-Do-Liste“ für die Unternehmen dienen. Idealerweise verbessert sich ein Unternehmer aus Eigeninteresse in den Bereichen, die auch in Ratings überprüft werden:

Wirtschaftliche Verhältnisse
Vermögenslage und Kapitalstruktur
Finanzlage und Liquidität
Ertragslage/ Rentabilität

Qualität der Unternehmensführung und –organisation
Management/ Geschäftsführung
Organisation und Personalstruktur
Leistungen (Produkt und Dienstleistung) und Prozesse
Rechnungswesen und Controlling

Markt (Kunden, Lieferanten, Wettbewerb) und Branche
Kundenmanagement
Lieferantenmanagement
Wettbewerbsbeobachtung
Unternehmens- und Marktpotential (Zukunftsorientierung)

Erfolgreiche Mittelständler, die sich nach der Krise auf die neue Situation einstellen wollen, leisten es sich dabei nicht, „ziellos“ vorzugehen. Vielmehr setzen sie sich konkrete Ziele, erarbeiten Konzepte für die Zielerreichung und beobachten Zielabweichungen konsequent. Gute Ideen zur Unternehmensentwicklung sind ohne eine systematische Planung, Steuerung und Kontrolle – ohne Controlling – schwer oder gar nicht umzusetzen.

Banken legen zur Zeit besonderen Wert auf aussagefähige Zukunftspläne und ein systematisches Liquiditätsmanagement. Rechtzeitige und vollständige Informationen über die Finanzlage (ein regelmäßiges, professionelles Reporting) sind von entscheidender Bedeutung zur Risikosteuerung – für die Kreditgeber und die Unternehmen selbst! Erfolgreiche Mittelständler lassen sich deshalb trotz oder gerade wegen der Krise zur Unternehmensentwicklung auf einen kontinuierlichen Controllingprozess und einen vertrauensvollen Ratingprozess ein.

Weitere Hinweise:

missler, Ausgabe März 2010, siehe http://www.missler-online.de.
Prüfliste Rating, AGA Unternehmensverband

 

     

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